Vermeiden von Foodwaste

Vielleicht haben die Bilder von Hungernden aus der Dritten Welt die Satten und Verwöhnten hierzulande hellhörig gemacht: Lebensmittel-Verschwendung ist in aller Munde – allerdings unter dem modischen Begriff «Foodwaste». Es ist ein Thema der Nachhaltigkeit oder des Ressourcenverbrauchs und betrifft vor allem verarbeitete Lebensmittel.

Die Stadt Wien produziert täglich soviel Brotabfall, dass die Stadt Graz davon satt werden könnte.
— We feed the World, Erwin Wagenhofer

Hier wird nicht nur das Produkt in den Abfall gegeben, sondern auch die Verpackung und die Energie für die Verarbeitung. Meistens sind verarbeitete Produkte mit einem Ablaufdatum versehen: nicht der gesunde Menschenverstand entscheidet über Verwertung oder Abfall, sondern das Datum. (Übrigens heisst MHD nicht maximales Haltbarkeitsdatum, sondern minimales).

In der Landwirtschaft, speziell im Gemüsebau, von Foodwaste zu sprechen, ist unpassend. Allein schon die Schwankungen beim Ertrag können zu «Foodwaste» führen, nämlich dann, wenn man statt der geplanten 40 t Karotten pro Hektare deren 70 t ernten kann. Oder wenn es dank guten Wetters derartig grosse Erträge beim Frischgemüse gibt, dass man nicht alles in nützlicher Frist verwerten oder verkaufen kann. Deswegen Sonderaktionen für die Verwertung von Zweitklass -Gemüse (krumme Gurken oder Karotten) zu lancieren, ist ein Verhältnisblödsinn. Wenn ein Landwirt krumme Karotten hat, müsste er zum Boden mehr Sorge tragen, denn in gutem Boden wachsen gerade Karotten!

Gegenüber dem Frischgemüse hat das Tiefkühlgemüse auch im Foodwastebereich einen grossen Vorteil, wie das Beispiel Karotten zeigt. Die Qualitätsanforderungen des Detailhandels sind recht streng, sodass schon beim Waschen der Karotten ca. 30% in den Ausschuss (Tiernahrung) gelangen. Weitere Verluste bei frischen Karotten ergeben sich im Laden, hauptsächlich aber im Privathaushalt: beim Schälen mit dem Sparschäler gibt es ca. 20-25% Schälabfall.  In der Tiefkühl-Verarbeitung verwenden wir Dampfschäler, die nur die Aussenhaut der Karotte während einiger Sekunden leicht ankochen. Nachher wird diese Haut mit der Bürstenmaschine entfernt, der Abfall beträgt nur noch 15-17%!


Der Hauptunterschied besteht allerdings in der Verwertung. Wir haben für jede Karotte eine sinnvolle Verwendung.

  • Grosse Karotten Stäbchen (Batonnet 8x8x50mm) oder Würfel (Rissolée 10x10x10mm oder 8x8x8mm)

  • Mittlere Karotten Scheibchen (20-32mm), oder Stäbchen (Allumette 4x4x50mm oder Julienne 2x2x30mm)

  • Kleine Karotten Würfel (Brunoise 4x4x4mm)

  • Undefinierte Grössen Sugo für Teigwarenfüllungen oder für Saucen etc.


Das Tiefkühlen vermeidet Foodwaste!

Somit bringen wir im Tiefkühlprozess von einem Karottenfeld ca.75% mehr Karotten auf den Teller, verglichen mit der herkömmlichen Verarbeitungsart.

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Ganz viel Handarbeit

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