Der Rosenkohl und das Meer

Die Verdunova AG lässt die meisten Gemüse im Inland anbauen. Nur ca 5% wird importiert. Meist solche, die man in der Schweiz nicht anbauen kann und die es halt trotzdem für eine feine Gemüsemischung oder auch als Monoprodukt braucht. Dazugehören Peperoni oder Zuckererbsen. Und dazu gehört auch Rosenkohl.

Wir beziehen diesen aus der Region Nordfrankreich, nahe der belgischen Grenze und nahe am Meer. Wir haben versucht Rosenkohl im Thurgau anzubauen. Wir stellten allerdings fest, dass wir die sehr gute Qualität, analog des Importes, nie erhalten.  Das war für mich als Landwirt sehr beschämend. Ich denke, dass die Kulturen in Meeresnähe sehr viele natürliche Vorteile haben. Rosenkohl ist einerseits eine sehr hohe Kultur, teilweise über einen Meter hoch, in der man fast keine Möglichkeiten hat, tieferliegende Schädlinge oder Pilze bekämpfen zu können.  In Meeresnähe, wo der Wind immer vom Meer zum Land weht, wird es sicher weniger problematisch, da Insekten nicht gerne gegen den Wind fliegen und Pilzsporen das schon gar nicht können. Und auf dem Meer hat es ja keine Schädlinge und Pilzkrankheiten. Also ist der natürliche Druck schon kleiner.

Trotzdem wollte ich mich vor Ort überzeugen, ob denn diese Gallier nicht irgendwelchen Zaubertrank hätten oder sonst ein Geheimrezept. Ich stellte fest, dass sie sehr wohl auch schlechten Rosenkohl produzieren. Für die Schweiz und für die Verdunova AG verkaufen sie aber nur ihre beste Qualität. Die andere senden Sie tiefge- und unverfroren an die Spanier, die Italiener oder die Griechen.  Es ehrt mich, wenn man auch im Ausland weiss, dass die Schweiz nicht nur Qualität herstellt und exportiert, sondern auch beim Einkauf auf Qualität setzt.  Qualität steht für Schweiz und umgekehrt.  Das soll auch so bleiben!

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Der erste grosse Auftrag

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Impressionen aus dem Tiefkühllager